Mietwagen auf Mallorca

Über viele Jahre war das Mieten eines Autos auf Mallorca mit nur einigen wenigen Unannehmlichkeiten verbunden. Man konnte getrost über Check24 oder Mietwagenbilliger den günstigen Wagen nehmen, ankreuzen, dass man Vollkasko mit Reifen, Dach etc. haben möchte und sich dann mit seinem Voucher am Flughafen anstellen und die Beine in den Bauch stehen. Wenn man dann endlich – in der Saison nach zwei Stunden oder mehr – dran war, musste man sich eisern gegen die Drücker-Methoden der Mitarbeiter wehren, die einem trotz bestehendem Versicherungsschutz unbedingt weitere Versicherungen für nicht unerhebliche Summen aufzwingen wollten. Wenn man dann endlich den Autoschlüssel hatte, passte aber meist alles; die vorhandenen Schäden waren dokumentiert, der Wagen war vollgetankt und bei der Rückgabe wurde der Wagen überprüft und es wurde bestätigt, dass der Wagen ohne neue Schäden und mit vollem Tank zurückgegeben wurde. Das waren die guten Zeiten auf Mallorca!

Tipp

  • Vollkakso mit Reifen, Dach, Unterboden etc. abschließen
  • Tankregelung voll-voll
  • Hartnäckig bleiben – keine Versicherungen vor Ort abschließen
  • Auto bei Übergabe von allen Seiten, auch oben, unten und innen, fotografieren
  • Prüfen, ob alle Schäden im Vertrag eingetragen sind
  • Tankbeleg nach der Rückgabe aufheben
  • Tankfüllstand bei Übergabe fotografieren
  • Auto bei Rückgabe von allen Seiten, auch oben, unten und innen, fotografieren
  • Wenn möglich, Mitarbeiter heranholen und Zustand und Tankfüllung bestätigen lassen

Mittlerweile ist es irgend etwas zwischen riskant und fahrlässig, einen Wagen auf Mallorca zu mieten. Bei Goldcar habe ich es selbst erlebt, bei Record hatte ich die letzten zwei Male Glück und bei Sixt sieht es laut Berichten von Bekannten mittlerweile auch duster aus:

  • Die Mitarbeiter drohen ganz unverholen damit, den bestellten, bestätigten und bezahlten Wagen nicht herauszurücken, falls der Kunde keine zusätzliche Versicherung abschließt.
  • Schäden am Fahrzeug werden bewusst verschwiegen und nicht im Vertrag festgehalten.
  • Einige Tage bis Wochen nach der Rückgabe wird einfach ein hoher drei- bis vierstelliger Betrag von der Kreditkarte abgebucht, ohne dass der Kunde informiert wird. Erst auf Nachfrage wird dann erklärt, dass der Wagen bei der Rückgabe einen angeblichen Unfallschaden hatte. Wenn der Kunde sich dagegen wehrt, wird ein Teil des Geldes wieder erstattet. Der Rest wird für eine angebliche Sonderreinigung des Fahrzeugs einbehalten, da das Fahrzeug vorgeblich übermäßig verschmutzt war.
  • Einige Tage bis Wochen nach der Rückgabe wird einfach ein hoher zwei- bis dreistelliger Betrag von der Kreditkarte abgebucht, da das Auto angeblich nicht mit vollem Tank zurückgegeben wurde.

Wer nun glaubt, bei Buchung über einen Dienstleister sei das Problem obsolet, der wird sich wundern. Die Dienstleister übernehmen einfach ohne Prüfung die Position des Vermieters und werden dem Kunden im Zweifel nicht helfen.

Viel Spaß! 😉